Loch Dunsapie ist ein Süßwassersee in der Mitte der Insel Ergyll. Er liegt nordwestlich der Stadt Ergyllburgh zwischen den Hügellandschaften der Insel und ist mit einer maximalen Wassertiefe von 310 m der tiefste See des Royal Realms of Glenverness. Der See hat eine tropfenförmige Form, ist circa 21 km lang und im Durchschnitt nur etwa 7,5 km breit. Er verfügt über ein Wasservolumen von 2,3 km³ und ist – gemessen an der Oberfläche von 36,7 km² – der kleinste See der vernischen Inseln. Loch Dunsapie erhält sein Wasser aus zahlreichen Bächen, die an allen Seiten in den See münden. Das Einzugsgebiet von Loch Dunsapie ist jedoch im Vergleich zu anderen vernischen Seen recht klein. Das Wasser im See ist dementsprechend relativ nährstoffarm, aufgrund der Abgeschiedenheit des Sees aber nahezu vollständig frei von Verunreinigungen. Die enorme Tiefe des Sees und seine Nähe zum offenen Meer bewirken ein besonderes Mikroklima in Ufernähe. Die Winter am Loch Dunsapie sind mild und die Sommer kühl. Dieser Effekt wird einerseits durch die Nähe zum Meer bewirkt. Andererseits hat aber auch das tiefe Wasser im See selbst eine ausgleichende Wirkung. Es kühlt im Winter in geringerem Umfang ab als dies in flacheren Seen der Fall ist und wärmt sich im Sommer entsprechend weniger auf. Loch Dunsapie vereist im Winter nur gelegentlich in Ufernähe, nicht aber an den tieferen Stellen des Sees. Im See befinden sich mehrere unbewohnte – in den meisten Fällen stark bewaldete – Inseln. Loch Dunsapie ist ein Angelgebiet, in dem vor allem von Booten aus gefischt wird. Gefangen werden in erster Linie Forellen und Lachse. Der See liegt in einem extrem dünn besiedelten Gebiet in der Senke zwischen den Hills o Ergyll. Das Westufer des Sees ist heute gänzlich unbewohnt. Am Nordufer befinden sich lediglich im Osten kleinere Dörfer. Am Ostufer des Sees liegt mit Fort Dunsapie ein etwas größeres Dorf, das sowohl mit dem Zug als auch mit dem Auto gut zu erreichen ist. Loch Dunsapie wird nur im Osten und Süden von einer gut ausgebauten Straße, erschlossen. Diese Abgeschiedenheit des Sees war allerdings in früheren Jahrhunderten nicht gegeben. Sie ist vielmehr das Ergebnis der flächendeckenden Einführung der Schafzucht und der Abwanderung der Bevölkerung aus dem für die Landwirtschaft nur wenig geeigneten Gebiet. Wie im Fall von Loch Kilmond wird gelegentlich von einem Seeungeheuer, welches im Loch Dunsapie leben soll, berichtet. Das vermeintliche Seeungeheuer trägt den Namen „Dunsy“ und soll das gleiche Wesen sein wie „Killy“. Der Sage nach kündigt die Sichtung von Dunsy den Tod eines Mitglieds des ortsansässigen Zweigs des Clans MacErgyll an.